Rihanna trägt gelegentlich eine, Madonna ebenfalls, genauso wie Kanye West und viele andere Promis: vergoldete Zahnkappen, sogenannte Grillz. Was in den 1980er Jahren der Rapper Flavor Flav von Public Enemy zu seinem Markenzeichen machte, ist heute aus der Welt der Reichen und Schönen kaum wegzudenken. Auch in Deutschland gibt’s die Luxusartikel: Eine Kappe für sechs Zähne, überzogen mit 18 Karat Gold, kostet knapp 1.300 Euro.

Klotzen mit Gold und Platin

Wer Luxus liebt, steht auf Oberflächenbeschichtung, auch wenn die landläufigen Begriffe vergoldet und versilbert populärer sind. Wenn es um Prestige und Wertigkeit geht, kommt es eben vor allem auf Aussehen, Farbe und Glanz an. Ein vergoldetes iPhone? Ein platinierter Füller? Den Möglichkeiten der Hersteller sind kaum Grenzen gesetzt. US-Präsident Donald Trump ließ sich sogar die Gurte in seinem Privatjet vergolden. Das bringt vor allem Aufmerksamkeit.

Etwa für den komplett vergoldeten Nissan GT-R für eine Million Dollar , den Nissan auf der Dubai Motorshow vorgestellt hat. Allerdings ist die Beschichtung nicht nur optisch ein echter Blickfang. Auch funktional lohnt sich die edle Hülle: Sie lässt keinen Schmutz oder Rost an die Luxusware, macht sie beständig gegen Kratzer und dadurch langlebiger.

Neben der Schmuckindustrie kommt die Veredelung daher unter anderem bei hochwertiger Technik zum Einsatz. Eine dünne Schicht aus Gold auf Mikrofon- und Lautsprechersteckern etwa verbessert die elektrische Leitfähigkeit und damit die Übertagungsqualität.

Galvanotechnik zaubert den Glanz auf Luxusware

Ob mit Gold, anderen Edelmetallen wie Silber oder Platin oder Metallen wie Kupfer und Chrom: Das chemische Verfahren der Galvanisation bringt Glanz auf die Luxusware. „Silber ist wegen seiner zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten das meistgebrauchte Edelmetall“, sagt Birgit Spickermann, Sprecherin des Zentralverbands Oberflächentechnik. Geht es bei Gold oft um das sprichwörtliche „Bling-Bling“, ist eine Beschichtung mit Silber vielfach funktionaler angelegt. Hohe Abriebfestigkeit und Schmutzunempfindlichkeit sind nur zwei Argumente, in der Medizintechnik spielt oft die antibakterielle Eigenschaft eine wichtige Rolle.

Die Galvanotechnik ist für viele Branchen unverzichtbar, auch wenn es mit anderen Methoden wie der PVD-Beschichtung, Lackieren und Schmelztauchen durchaus weitere Techniken gibt. „Mit etwa 30 Prozent des gesamten Branchenumsatzes bildet die Galvanotechnik das größte Segment innerhalb der Oberflächenveredelung“, sagt Spickermann. Denn: Galvanik schont die Rohstoffquellen. Zum einen leben die Grundmaterialien durch den Schutz aus Edelmetallen länger. Zum anderen muss nur eine geringe Schicht für die optimale Wirkung aufgetragen werden. Bereits 100 Milligramm Gold reichen aus um rund 5.000 elektronische Kontakte zu schützen. Richtig teuer wird’s nur dann, wenn ordentlich Karat verarbeitet werden.

Wie die Unternehmen rund um Oberflächentechniken dem individuellen Luxusanspruch in Zeiten der Industrie 4.0 gerecht werden, zeigt die SurfaceTechnology. Lassen Sie sich von glänzenden Arbeiten und goldenen Zukunftsvisionen begeistern.